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Endlich weniger Kopfrechnen!

Heute morgen musste ich auf die Fertigbackung meiner Pizza, die später meine Uni-Wegzehrung darstellen sollte, warten. Um die Wartezeit zu überbrücken suchte ich also etwas zu lesen, die SZ hatte ich bereits durch. Ich hatte also die Wahl zwischen dem ADAC-Heft und dem Gemeindeblatt. Da ich mich nicht wirklich für Autos ausser Mercedes interessiere, wählte ich das Gemeindeblatt und schlug eine zufällige Seite auf.

Dort wurde in einer ganzen Seite eine neue, innovative und geradezu bahnbrechende Idee beschrieben: Die Altersscheibe! Mit Hilfe dieser Scheibe kann man identifizieren, ab welchem Geburtsdatum ein Käufer ab 16 / ab 18 -Artikel erwerben darf. Man muss also nur jeden Tag die Scheibe einen Tag drehen und eine Vergleichsoperation durchführen. Der fett gedruckte Werbeslogan war: Nie wieder Kopfrechnen!

Das hat mich irgendwie verwundert, aber vielleicht unterschätze ich auch die mentale Pein, die bisher beim Altersausrechnen bestand und bin ignorant, dass ich die Investition in derartigen mentalen Komfort verkenne.

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Guter Blog

Letztens habe ich einen Blog entdeckt, und zwar von einem Professor der LMU, genauer Prof. Dr. Bry. Zu finden ist das/der Blog unter http://www2.pms.ifi.lmu.de/erlebt/.

Ich finde den Blog sehr inspirierend und irgendwie auch erfrischend. Es ist toll, wenn „LMU-Offizielle“ sich von ihrer menschlichen Seite zeigen und Kritik an der Uni und ihren Vorlesungen ernst nehmen und positiv sehen. Ich hoffe, die Studenten nehmen das wahr und flamen nicht nur doof herum; das sieht man ja auch oft genug.

Ich für meinen Teil habe sehr viele Einträge genossen und es hat mich ein wenig Stolz gemacht, an der LMU zu studieren. Dieses Gefühl kann ich allerdings nicht begründen. Hm. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich nun der Uni zugehöriger fühle, weil es durch diesen Kanal, der von einem Professor und nicht von einem Studenten kommt, mehr nach „Wir“ als nach „die vs mich“ schmeckt. Naja. Reinlesen :)

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Neuschrott

In der Fahrradszene (und vielleicht auch wo anders) gibt es den Begriff „Neuschrott“. Damit werden typischerweise Baumarktfahrräder bezeichnet, die wegen ihres günstigen Preises minderwertige Komponenten verbaut haben müssen und damit bereits beim Kauf Schrott sind. Neuschrott also.

Natürlich haben die Teile dennoch ihre Berechtigung. Wer unter 500km im Jahr fährt, wird damit keine Probleme haben, wer mehr fährt (so wie ich) sollte sich etwas besseres holen (so wie ich nicht, und deswegen stecke ich jährlich mehr Geld in das Teil, als es ursprünglich gekostet hat).

Allerdings lässt sich der Term „Neuschrott“ ganz gut verwerten. Bleiben wir zunächst beim Fahrrad. Wie jedes Jahr musste ich dieses Jahr meine Bremsbeläge tauschen. Meine vorherigen haben bei Nässe/Schnee fast keine Bremsleistung mehr gehabt, was Felgenbremsenbedingt normal ist, jedoch gibt es Abhilfe! Ein paar Beläge sind nämlich mit Wasserableitrillen und speziellen Gummimischungen, die bei Nässe noch wirken. Also dachte ich; gönne ich mir etwas, kaufe ich spezielle Bremsbeläge. Gesagt, getan, Bremsbeläge gekauft, auf denen mit höchsten Tönen ihre Nassbremsleistung beworben wurde. Nun muss ich sagen, bei Trockenheit sind die echt super. Und dann die erste Nässe: Absolutes Bremsversagen. Noch schlechter als die alten, und bisher hat sich das nicht geändert, also nichts mit Einfahren oder so.

Nun frage ich mich: Wieso bewerben Hersteller ihr Produkt mit Eigenschaften, die sie schlicht nicht besitzen, und wieso wird das immer häufiger? Das machen sie allerdings nur, wenn es Interpretationsmöglichkeiten gibt, sprich: „Naja, wenn wir Nässe meinen, dann meinen wir, dass Wolken am Himmel sind“.

Genau das gleiche gilt für unseren Router.

Dieses Bild ist auf der Verpackung. Für mich sieht es so aus, als würden die „Wellen“ das komplette Haus und sogar darüber hinaus abdecken. Obwohl mir schon damals widersprochen wurde: Ich bin quasi direkt über dem Router, neben dem Router ist ein Fenster, über dem Fenster ist das Fenster zu mir, jedenfalls befinde ich mich in einer Distanz zum Router, die kleiner ist als die anzunehmende Norm-Diagonale eines Hauses. Hier wird aber suggeriert, dass das ganze Haus abgedeckt wird: Wieso habe ich dann Pings zwischen 50-5000ms und Verbindungsabrisse? Wieso schreiben sie nicht auf den Router, dass er nicht stark genug für eine Etage ist aber prima bei Papphäusern funktioniert? Wieso muss man Testberichte lesen, bevor man einen Router kaufen kann, der in dem Einsatzgebiet funktioniert in dem man ihn braucht – weil alle Routerhersteller das draufschreiben, auch, wenn es gar nicht stimmt.

Wieso schreiben Grafikkartenhersteller auf Low-End-Grafikkarten, dass sie spieletauglich sind? Weil man Windows Pinball darauf spielen kann? Vermutlich gibt es zig Produkte, die ein gutes Beispiel wären. Point being: Es wäre schön, wenn man sich auf das verlassen könnte, was auf dem Produkt draufsteht. Und wenn ein Produkt etwas nicht kann, dann soll es das auch nicht behaupten, es wird dennoch gekauft werden, und zwar von Leuten, die diese Funktion nicht benötigen und deswegen nicht dafür zahlen wollen.