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Gesichtsgraffito

Was tu ich so gerne? U-Bahn fahren, genau. Wisst ihr ja schon. Auf dem Heimweg von der Uni, ganz übermüdet, da der Professor in der Vorlesung sehr laut gesprochen hat und ich also nicht schlafen konnte, setzte ich mich in die U-Bahn, eine von diesen alten Varianten. Mir gegenüber ein junges Mädchen, ich schätzte sie auf 12 oder 14 Jahre und einen Kopf kleiner als ich. Sie holte eine Dose aus ihrem Schulranzen, öffnete sie und betrachtete sich eine ganze Weile im Spiegel, der auf der Innenseite im Deckel untergebracht war. Ein typisches Schminkset-2-go also.

Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist es wichtig zu wissen, welche Dimensionen jenes Schminkset hatte. Also gut aufpassen: Stellt euch einen Zylinder mit ca. 5cm Durchmesser und knapp 2cm Höhe vor. Okay das war auch schon die Beschreibung.

Das Mädchen entschied dann, dass ihr Lippenstift neu aufgetragen werden müsse. Ich war mir nicht sicher ob ich ihre Meinung teilte. Vermutlich wollte sie einfach nur zeigen, dass sie generell im Besitz von Lippenstift war. Während sie das so tat kam mir die Vorstellung, wie es wohl aussähe ein Dach mit zwei übereinanderliegenden Schichten an Dachziegeln einzudecken. Glücklicherweise interessierte ich mich damals im Alter von 13 Jahren noch nicht für Mädchen. Oder besser gesagt: ich habe mich durchaus interessiert, konnte es nur nicht zum Ausdruck bringen. Vielleicht war das ganz gut so. Wer weiß wie viel Lippenstift die damals hatten!

Nachdem ihr Lippenstift nun in voller Mannigfaltigkeit erschien, drückte sie von unten auf ihr kleines Schminkset und – schwupp – hatte sie eine Bürste in der Hand!! Das faszinierte mich nun doch. Der Deckel bzw. Spiegel wurde zum Griff und aus dem Bodenteil standen jede Menge kräftige Borsten empor, die definitiv länger waren als die Höhe der Dose. Das bedeutete, die Borsten waren im geschlossenen Zustand liegend in der Dose untergebracht. Es musste sich um eine raffiniert ausgeklügelte Falttechnik gehandelt haben, damit die Borsten sich beim Zurückklappen nicht gegenseitig behinderten! Ich war begeistert! Ein Schweizer Schminkset!

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Mafiöse Schulzustände

Wie ich heute aus einer sehr zuverlässigen Quelle erfahren habe, ist es zumindest an bayerischen Gymnasien Gang und Gäbe, ausfallende Stunden falsch oder unvollständig an das Kultusministerium zu berichten.

Wie ich heute erfahren habe, müssen Stunden, die nicht stattgefunden haben (also wenn eine Schulstunde wegen Krankheit/Abwesenheit des Lehrers nicht gehalten wird) berichtet werden, und zwar an das Kultusministerium. Anscheinend gibt es jedoch an einigen Gymnasien (oder auch anderen Schuleinrichtungen?) den „Brauch“, ein paar dieser Vertretungsstunden als Ersatzunterrichtsstunden zu deklarieren. Damit entfällt die Meldepflicht(?). Versucht Bayern etwa den tatsächlichen Lehrermangel zu vertuschen? Die Zahlen ein wenig ins Schöne zu korrigieren? Anscheinend weiss das Ministerium davon, aber es ist ganz recht, diese Methodik durchzuziehen.

Ich frage mich, wie man gerade an der Bildung sparen kann, das Fundament unserer Zukunft. Es gibt genug dumme Leute, und für unseren Biologiekurs haben wir 10 Bücher bekommen. Für 28 Schüler.

Ich habe ein Buch.

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Inflationsverhinderung

Was sagt man einem Admin, der, wie ein Radiomoderator von Bayern 2 am Samstag Abend auf das Wort zum Sonntag wartend, mich mit Nachdruck zum Bloggen animieren will? Genau: „Willst‘ was gelten, mach dich selten!“

Ich denke, man muss hier ein ausgewogenes Maß an „Blogs pro Zeit“ finden. Das ist wie im echten Leben: Wenn zu viel da ist, ist es nichts mehr wert. Deswegen bin ich jetzt still. ???????