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RAM-Spende

Zu Weihnachten hat mir Soylations.de 512MB RAM gesponsort, weil mein Blogpotential nachließ. Der neue Baustein war schnell eingesteckt. Zuvor hatte ich 768MB eingebaut, so dass ich nun freudig 1280MB erwartend den Computer einschaltete. Haha! 1280 wäre auch zu schön gewesen. Eine Steigerung um 67% macht mein steinzeitliches Mainboard nicht so einfach mit. Der alte RAM hatte um seine Monopolstellung Angst und wehrte sich, indem er nur mit der Hälfte des neuen Bausteins kollaborierte. Also habe ich nun 1024MB. Sei’s drum.

Im Windows angekommen erhielt ich die Meldung, meine Festplatte sei mal wieder zu klein, bzw. auf der Betriebssystempartition ist zu wenig Speicherplatz. Es ist für Windows natürlich eine gigantische Herausforderung, als temporären Speicherplatz die auf der zweiten Festplatte brachliegenden Gigabytes zu verwenden. Und so löschte ich einige Dateien. Überraschenderweise erhielt ich folgende Antwort, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte:

Speicherplatzproblem gelöst
Speicherplatzproblem gelöst

Klar, wenn wir schon dabei sind…Also traf ich den Entschluss, meinen PC zu formatieren. Schließlich wurde ich der Windows-internen Selbstzerstörungsfunktion schon lange nicht mehr Herr.

Guten Mutes legte ich die Windows-CD ein, während Windows lief. Backup hatte ich natürlich gemacht. Zuerst erzählte mir das Setup-Programm, dass es Windows nicht installieren könne, weil es bereits installiert ist. Ich klickte auf „Okay“ und die Installation begann trotzdem. Es fragte mich ein paar Einstellungen ab, startete neu, formatierte die Festplatte und installierte Windows. Sehr brav. Dann kam dieser hübsche Bildschirm, wie toll doch „Eigene Dateien“ und der „Movie Maker“ sind. Parallel wurde mir angezeigt, dass die Installation in 32 Minuten abgeschlossen sein würde. Also beschäftigte ich mich anderweitig. Nach einer halben Stunde kehrte ich zurück. Freudig schrieb das Installationsprogramm, es wäre voraussichtlich in 29 Minuten fertig. Aha. Geduldig hat es seit meiner Abwesenheit darauf gewartet, dass ich ihm einen Computernamen nenne. Das ist eine Einstellung, die man auch nachträglich ändern kann! Computername ist mir doch echt egal! Ich habe „asdf“ eingegeben. Warum kann es nicht einfach weiterinstallieren, anstatt mittendrin mir eine solche Frage zu stellen?

Ich entschloss im Weiteren mein Buch von Douglas Adams im selben Zimmer zu lesen, in dem auch der PC stand, wenngleich mich das Lüftergeräusch nervte. Aber jetzt wurde ich die restlichen 29 Minuten lang nicht mehr aufgefordert, irgendeine Eingabe zu tätigen. Schließlich sollte ich noch einen Benutzernamen angeben. Dann zeigte sich mir freudig bunt der Willkommensbildschirm von XP. Und stürzte ab. Automatischer Neustart. Vielleicht gehörte der Neustart auch zum Absturz, das war mir nicht ganz klar. Ich wartete den Login-Bildschirm ab, klickte auf meinen jungfreulichen Benutzer und…nein er stürzte diesmal nicht ab. Erst 10 Sekunden später. Wenn Windows nach jedem Neustart 10 Sekunden länger überleben würde, könnte ich doch einfach 180 Mal neustarten, so würde es für eine halbe Stunde zum Bloggen genügen!

Ich entschied mich gegen diese Idee und benutzte doch den abgesicherten Modus um diverse Treiber vier Mal im Kreis zu installieren und wieder zu deinstallieren. Irgendwann war das System stabil. Updates wurden geladen und mein Computer wuchs in Windeseile heran. Der Grafikkartentreiber war dabei eine Spezialität. Als Feature wollte er gleich eine „10-day-World-of-Warcraft-Trial“ sowie „Folding@Home“ installieren! Ich war sofort begeistert! Wer kommt auf eine so beknackte Idee, sowas in ein Grafikkartentreiberinstallationspaket zu integrieren? ATI war’s!

Interessante Ausmaße nahm die Aktivierung von Windows an. Nachdem ich SP3 inklusive „Windows Genuine Advantage Validation Tool“ installiert hatte, kamen beim Systemstart zwei Meldungen in verschiedenen Designs, die gegenseitig um ihre Vorherrschafft kämpften und mich dezent zur Aktivierung baten:

bitte-2x-aktivieren-cropped-arrows
Doppelter Hinweis zur Aktivierung von Windows

Gelegentlich legte sich auch noch beruhigend ein Balloon-Tip darüber, der ebenfalls für meine Aktivheit sorgen wollte. Ich startete die Aktivierung und wurde von der bestechenden Logik der Anweisungen auf dem Bildschirm überzeugt:

Telefonaktivierung
Aktivierung von Windows XP

Ich entschied mich dann doch für die Aktivierung über das Internet. Abschließend war ich in einem Meta-Zustand wie in der Quantenphysik. Weder aktiviert noch deaktiviert:

Aktivierung
Ist Windows nun aktiviert oder nicht?

Erst beim Neustart verschwand die Nicht-Aktiviertheitsmeldung so halbwegs. Und so kann euch neuer RAM tagelang beschäftigen. Obwohl der RAM damit eigentlich nichts zu tun hat. Er war der Schmetterling in meinem chaotischen System. :-)

7 Antworten auf „RAM-Spende“

oh mann lol so kanns gehen..

wegen dem ati..
das folding@home is im prinzip schon was sinnvolles, mit dem kannst du mit deiner cpu (und bei neueren grafikkarten auch mit deiner gpu) wissenschaftliche berechnungen für verschiedene firmen anstellen

das mit WoW wird wohl sein damit sie geld bekommen…

Ja ich weiß schon was Folding@home ist, hatte auch mal Boinc bei mir am Laufen. Allerdings reichen meine 1,3 GHz dafür kaum aus. Ich finde es nur nicht gut sowas in einen Treiber zu tun…viele Leute checken bestimmt gar nicht was das ist und rechnen jetzt Molekülaufgaben im Hintergrund.

naja aber das is ja auch nich schlecht dass die das jetz rechnen..
und 1,3 ghz.. das hat mein laptop auch und trotzdem hab ich boinc lange laufen gelassen… weil jedes kleine bisschen hilft, das is wie beim strom… da kann man auch nich sagen dass es eh keinen unterschied macht ob ich jetz 3 glühbirnen durch energiesparlampen ersetze oder nich.. aber wenn das jeder machen würde dann hilft es eben doch diese 3 pro person!

Und der erhöhte Stromverbrauch? Neue Prozessoren sind doch viel effizienter, oder nicht? Ist es also sinnvoll, eine Rechnung auf meine CPU zu schieben und dafür mehr Strom zu verbrauchen als wenn ein anderer Computer entsprechend länger läuft? Klar, das Ergebnis benötigt mehr Zeit, das muss man in der Rechnung dann auch berücksichtigen.

Flip hat recht. Aktuelle Prozessoren haben eine unvergleichbar höhere Anzahl an erledigten Rechenschritten pro verbrauchter Energie. Wenn ein aktueller Rechenkern die dreifache Leistung des Athlon 1.3 GHz hat, was nun keine sonderlich gewagte These ist, berechnet ein moderner PC bei ähnlichem Stromverbrauch das zwölffache.

Da sollte man schon an den Stromverbrauch denken.

Kurioserweise hat das Global-Warming-Gespinne technisch äußerst wünschenswerte Ergebnisse gezeigt. Schon seit Jahren werben Chiphersteller gerne mit der „Rechenleistung pro Watt“.

Yo.
Heute wollte ich dann noch einen Druckertreiber installieren. Es hat fast funktioniert:
Versuch der Installation eines Druckertreibers (Windows)
Leider waren alle Buttons deaktiviert, sogar der Abbrechen-Button…habe dann den Explorer-Prozess abgeschossen und es von Vorne probiert. Beim zweiten Anlauf funktionierte es dann auch. Wäre ich nicht süchtig nach Roller Coaster Tycoon 3, so hätte ich schon längst Linux installiert. Ganz ehrlich.

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