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Sicherheitskontrolle

Meinen Koffer durfte ich nach einer kurzen Psychokontrolle, ob ich Waffen dabei hätte, ohne nenneswerte Warteschlange direkt abgeben. Nach der Handgepäckkontrolle und der Zollkontrolle kommt bekanntlich die zweite Psychokontrolle.
Vor mir war eine irakische Familie, in der nur der Vater ein wenig Englisch sprach, alle anderen gar keins. Ihr wurden noch einmal die Fragen gestellt, wer denn Besitzer, Eigentümer und Packer der Koffer sowie deren Inhalte sei. Die Sicherheitsdame war sichtlich angespannt. Zuerst kam die Familie nämlich aus Babylon, jetzt doch aus Bagdad. Daraufhin sollten sie beantworten, wie sie denn von Bagdad nach Babylon gekommen wären. Die simple Antwort lautete „By car!“.
Ist das realistisch? Ich habe keine Ahnung wo Bagdad und Babylon liegen. Nun ja, man gab sich zufrieden.
Nach dieser zweiten Psychokontrolle kam noch mal die obligatorische Handgepäckkontrolle. Interessant war, dass einige Menschen sehr gefilzt wurden, ich hingegen durchgewunken wurde und meinen Rucksack weder absetzen, geschweige denn öffnen musste! Man schickte mich durch einen – meiner Meinung nach – ausgeschalteten Scanner. Das erschien mir seltsam. Die Person vor mir und die irakische Familie vor, dann neben, dann hinter mir wurde detailliert auf für humanoide Lebensformen untypische Materialien untersucht. Sie mussten sich im Kreis drehen, ihre Füße hochheben, die Taschen entleeren und einen Kopfstand machen. Der Hand-Metalldetektor piepste reichlich, es wurde jedoch nichts beanstandet. Da fragte ich mich ob das Gerät einen Pieps-Knopf besäße um untersuchte Personen zu verunsichern? Vielleicht wird gar nicht nach Metall gesucht, sondern der Sicherheitsangestellte erkennt minimales Zittern des Körpers als Reaktion auf ein erwartetes bzw. unerwartetes Piepsen des Detektors! Nach ausgiebigem Warten auf mein Flugzeug, neugieriger Beobachtung der Sicherheitskontrolle und erfolgreicher Schneeräumung der Startbahn durch mehrere in Kolonne fahrender Dingsbums kam ich zu folgender These: europäischen Staatsbürgern wird die zweite Taschenüberprüfung erspart. Alle anderen werden erneut überprüft. Allerdings wurde mir nicht klar, wie die Mitarbeiter der Psychokontrolle denen an der Taschenkontrolle bekannt gaben, wer welche Nationalität hat und durch welchen Scanner soll, den eingeschalteten oder den ausgeschalteten. Später wurde aber ein älteres, englisch sprechendes Ehepar durch den ausgeschalteten Scanner gewunken. Nun gut, vielleicht waren es Staatsbürger Großbritanniens. Vielleicht werden die Leute aber auch einfach zufällig ausgesucht. Das System wird schon durchdacht sein, denke ich mal?
Bei der dritten Handgepäckkontrolle am Zwischenlandungsflughafen wurde dann mein Brillenetui vom Scanner als gefährlicher Gegenstand identifiziert.
Guten Flug!