Dieser Blogeintrag dient all denen, die im Landkreis München wohnen und die sich mal etwas antun wollen. Er erzählt die Geschichte von zwei Menschen, die eigentlich nur an einen See wollten! (No-Content-Blog)
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28. Mai 2010. 12:47 Ortszeit.
In Vorbereitung auf die angenehme entspannte Tour zum Hackersee, die einen über 24km Straße und geräumten Feldweg, beschließe ich kurzerhand, meine nicht vorhandene Vorderradbremse wieder funktionsfähig zu machen. Man will ja schließlich stets brachiale Bremskraft und Überschlagstendenzen genießen. Meine verrostete Kette entroste ich auch gleich mit einer übergroßen Menge undefinierbarem Zeug, welches in unserem Schuppen stand. Ah! Welch reizender Gedanke, all die Fahrradversierten bei der Vorstellung, mit einer 3000km-Verschleiß-Kette, welche die Ritzel vermutlich bereits Multifaktor-schädigen, noch eine Fahrradtour zu machen, zu betrachten. Oder so.
Kurzer Abschweif, Fahrradketten halten nur 1000-2000km. Das sollte euch zu denken geben!
Wir fahren also los, durch Faistenhaar, und kommen irgendwann in einen Wald. Waldwege! Frische Luft! Yay! Leider sind Waldwege nicht ganz so yay, wenn sie frisch aufgeschüttet werden und sich die Räder durch losen Kies graben müssen. Spontan biegen wir rechts ab und stoßen irgendwann auf einen Weg, der „nach unten“ geht. Ein Gefälle also, mitten im Wald. Wir folgen ihm und treffen auf den Übeltäter der doofen Wege: Eine Kiesgrube!

Nachdem wir also an den Wänden der Kiesgrube hochgekraxelt sind, um das Foto ^ zu machen, wird von mir die Entscheidung getroffen, dass eine Kiesgrube nicht spektakulär genug ist um unseren ursprünglichen Plan zu durchkreuzen. Wir klettern also herunter, ich an einer steileren Stelle als mein Mitfahrer, weswegen ich mir die Hand auch versehentlich an vier Stellen aufschneide, was von meinem Gewebe recht farbenfroh mit Austritt roter Flüssigkeit belohnt wird. Naja, minimale Schäden, weiter gehts!
Nach gefühlten 20km ist der Wald zu Ende. Danach geht es erstmal recht unspektakulär weiter, bis wir auf einen „Fahrradweg“ treffen – so nenne ich es jedenfalls, denn der Weg war knapp 20cm breit, so dass ein Mensch ihn nicht optimal nutzen kann. Fahrradreifen aber schon! Und die paar Schlaglöcher und Hügel machen doch unseren gefederten unprofessionellen Fahrrädern überhaupt nichts aus. Einer meiner Wasserflaschen hatte da eine andere Meinung, denn die hat sich von meinem Gepäckträger verflüchtigt, wurde aber später wieder aufgefunden. Ha! Uns entkommt keiner.
Der seltsame Weg führt jedenfalls irgendwann an einem Wald vorbei, den man sich mal genauer ansehen sollte, wie auch wir es getan haben. Geht man nämlich durch einen unscheinbaren Eingang entlang eines unscheinbaren unbefestigten Weges, so trifft man irgendwann auf ein Loch im Wald.
Nachdem wir das Gefälle herabgestiegen sind, fanden wir ein paar zerschnittene Fahrräder. Vielleicht sollte der ein oder andere, dem ein Fahrrad geklaut wurde, mal dort vorbeischauen.
Nachdem wir also wieder hochgeklettert sind und den waldinternen Fahrradfriedhof hinter uns gelassen haben (Bildunterschrift übrigens nicht glauben, es gab noch einen nicht-kletter-Weg) ging es weiter Richtung ursprünglichem Ziel: Dem Hackersee! Ein Ort, an dem schon Filme gedreht wurden! Ein Ort, an dem niemand badet, weil dort die Wasserpflanzen und das Moor das Sagen haben!
Jedenfalls war der Rest des Weges komplikationsfrei, abgesehen von kurzer Verwirrtheit in Holzkirchen und Hochgeschwindigkeitsstrecken zum Hackersee.

Kapitel 2
Direkt entlang des Sees war ein kleiner, zugewachsener, äusserst fahrradfreundlicher Pfad.

Dieser Pfad war echt toll. Nur leider endete er irgendwann, und ein paar Feldwege später waren wir im Nichts. Nun muss man dazu sagen, dass Gefälle für Fahrradfahrer grundsätzlich toll sind. Allerdings ist die Problematik dabei, dass man alles, was man runterfährt, irgendwann wieder hochfahren muss. Und Gefälle gab es plötzlich reichlich, kombiniert mit Pfützen, Matsch, Wurzel, umgefallenenen Bäumen und Wegen, die wohl seit einigen Jahren nicht benutzt worden waren.

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir nach 8km Hoch/Runter/Durchdrehenden Rädern/Im Matsch versinken/Herumirren/Mit umgefallenen Bäumen kollidieren endlich wieder einen Weg nach draussen fanden! Ächz!
Auf dem Rückweg haben wir einen modifizierten Weg gewählt. Dieser führte durch eine Wildwiese und schließlich durch eine Schneise im Wald, welche wir fälschlicherweise als Weg interpretierten. Unsere Versuche, uns durch den Wald zu schlagen, waren erfolglos, da ich einige Meter später einem Elektro-Stacheldrahtzaun zum Opfer fiel.
Jetzt mal ersthaft, wer spannt Stacheldrahtzäune im Wald auf und.. wer setzt sie dann auch noch unter Strom? Grr! Jedenfalls fiel ich dann zum Boden, wo mir Unglaubliches auffiel.
Die kamen mit recht hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Wir evakuierten. Also wieder durch Wiesen, zurück auf die Feldwege, und siehe da: Ein semi-befestigter Waldweg!
Leider hat es nicht viel geholfen, und die letzten 10km wurden wir absolut durchnässt. Die Vorderradbremse ist übrigens echt leistungsstark! M70T3-Bremsbeläge ftw!
Jetzt bin ich etwas erkältet, aber als Konsequenz dieser Tour hat sich mein Distanzempfinden geändert. Strecken von ~10km empfinde ich mittlerweile als Katzensprung, alles bis 40km ist kein Problem. Mal sehen, was die nächste Stufe ist!
Eine Antwort auf „Fahrrad fahren“
yaay epic tour was epic! die fast 45°-steigung kommt auf dem 2. foto von kapitel 2 gar nicht so richtig raus, da siehts irgendwie harmloser aus >.<