Irgendwie erinnert mich die Diskussion um die „Zweite Stammstrecke“ an die um den Transrapid zum Flughafen. Aber es ist ja doch nicht gnz das Gleiche, oder?
Was haltet ihr davon, @Münchner Fraktion?
Ich muss sagen, ich war gegen den Transrapid. Aber so intuitiv finde ich die zweite Stammstrecke und die dazugehörige Umstrukturierung der S-Bahn cool.
Und ja, ich bin ein Feind der semi-staatlichen Organisation des Verkehrsnetzes, und meckere oft über die S-Bahn. Aber rein technisch mag ich sie, ich finde sie viel eleganter und effizienter als die Auto-Blechlawine, die bei Annäherung an den Stadtkern zunehmend zur stinkenden Totalverstopfung führt. Leider mangelt es unserer S-Bahn aber momentan an Verfügbarkeit und Flexibilität; ich finde den Takt noch etwas zu locker und vermisse Expresszüge für längere Strecken.
Nun lese ich freudig, dass die zweite Stammstrecke gegen genau diese Probleme helfen soll! Leicht erhöhter Takt, dazu Expresszüge, und die Totalausfälle bei Störungen in der Stammstrecke wären auch wesentlich harmloser.
Nur scheinen viele Leute gar nicht dieser Meinung zu sein. Gut, einige streiten sich lediglich, ob nun die zweite Stammstrecke, der Süd-City-Tunnel oder ein weiter nördlicher Bogen die beste Lösung sind. Das weiß ich nicht, da müssen wohl genauere Untersuchungen ‚ran — die gibt es aber, und sie scheinen eher für die aktuell geplante 2. Stammstrecke zu sprechen. Aber einige finden das Projekt schlicht zu teuer oder sehen keinen ausreichenden Nutzen — immerhin würden die Kosten im Milliardenbereich liegen. Oder es sind Lokale, die einfach nur den Verkehr woanders haben wollen — das klingt aber eher nach einem Problem mit einer nicht ausreichenden Abfindung.
Ich bin normalerweise pauschal gegen alle ultrateueren staatlich finanzierten Aktionen. Aber bei dieser bin ich nicht so sicher, weil sie anders ohne größere wirtschaftliche Umstrukturierungen eh nie zustande kommt und bei guter Ausführung vielleicht auch wieder Geld abwirft. Mal abgesehen davon, dass es ein Schritt in Richtung eines moderneren Verkehrssystems wäre.
Natürlich ist’s im Endeffekt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Eigentlich hätte ich viel lieber intelligente Rahmenbedingungen, die den Verkehr in der Innenstadt fundamental ändern — weg von Autos und dem dichten Straßennetz, hin zu sauberen und performanten Transportnetzen und größeren Fußgängerzonen. Gäbe es klare Rahmenbedingungen und ausreichend Redundanz und Konkurrenz im Verkehrssystem, so wäre ein staatlicher Eingriff jenseits einer Projektförderung wohl kaum notwendig. Aber ehe das passiert, ist einer von uns Kaiser von China, also würde ich mal sagen: nehmen wie das beste, das wir momentan kriegen können.
Aber: ist es das beste? Es gibt ja durchaus andere Ausbaupläne, die durch diesen verzögert werden. Was meint ihr?
12 Antworten auf „Ausbau des Münchner S-Bahn Netzes“
Also was mir auf dem Plan nur auffällt.. auch wenns nur ne Kleinigkeit ist.. aber ich finde es blöd, wenn es die S3 einmal gibt die alles anfährt, und einmal die nur die wichtigsten Stellen anfährt. Also zwei S3 die verschiedene Strecken fahren.. aber gut, das lässt sich ja ändern.
Und abgesehen davon, dass ich die S8 vermissen würde, weils die nicht mehr gibt, hab ich sonst eigentlich keine Probleme mit dem Plan.
Hm.. mit dem Plan muss ich ja umsteigen ~_~
Sieht ansonsten recht sympathisch aus.
Wieso musst du umsteigen? o.o Die fährt doch zum Marienplatz, von da aus kommste doch in die Uni
Rein optisch geht die braune Linie nicht zum Marienplatz..
wäre eine „Circle-Line“ wie z.B. in London/Berlin nicht deutlich effektiver? mir wird der sinn einer 2. strecke die parallel läuft nicht klar…
die hat gerade dann vorteile, wenn man z.B. von garching zum Flughafen möchte der umweg über die innenstadt fällt aus!
@Addy:
Klar, die S3 und S5 werden dann in die Varianten „lokal“ und „express“ aufgeteilt und entsprechend gekennzeichnet. „S3X“ wurde irgendwo vorgeschlagen, denke ich.
In Japan habe ich des öfteren gesehen, dass eine Linie nicht nur Lokal- und Expressversionen hat, sondern bis zu 6 Abstufungen dazwischen! Je länger und dichter befahren eine Verkehrslinie wird, desto größer ist der Gewinn durch solche Systeme. Die haben dann zT megakomplizierte Pläne, die nur eine einzige Linie beschreiben… da kann man mit einem „Express oder nicht Express“ noch froh sein. ^^
@finsterwipf:
Schau mal genau hin, die S7 ist bei den S-Bahnen der 1. Stammstrecke dabei. Ob das da ein finaler Plan wird, weiß aber eh der Geier.
@deto: Einen Kreis fände ich auch nett, aber so, wie die Stadt momentan aufgebaut ist, müsste der eher etwas weiter draußen liegen — und löst damit den Stammstrecken-Engpass nicht. Außerdem bezahlt ihn vermutlich keiner; wenn München größer wäre, würde es vielleicht jemand machen. Ich wäre ja für mehr Wirtschaftspower, dann beides bauen. :P Aber das wird wohl nichts.
lol ok.. klar das geht dann natürlich
jaa der kreisel wär wirklich toll.. vllt auch realistischer wenn man nicht die endhaltestellen jeder linie nimmt sondern irgendwie eben wie berlin nur um die innenzone.. bei uns also z.b. die letzten haltestellen in ring 6 oder sowas..
klar, hilft immernoch nicht viel bei der stammstrecke.. das stimmt dass es da ganz angenehm wäre, ne ausweichstrecke zu haben falls mal wieder was ist in einer..
Ich denke schon, dass eine Kreisverbindung in der Nähe von Ring 6 die Stammstrecke entlasten würde. Damit fallen nämlich alle West-Ost Pendler Weg und Teilweise auch Nord-Süd. (z.B. der großteil der TU-Studenten aus dem Süden Münchens, die Sbahn fahren)
Vorraussetzung ist natürlich, dass es damit schneller gehen würde, als erst in die Stadt rein zu fahren und dann wieder raus, wie bisher.
Ring 6 ist echt verdammt weit draußen… glaube kaum, dass jemand einen Schienenring der Größe in absehbarer Zeit bezahlt.
Ich glaube außerdem, dass ein Großteil der Last auf der Stammstrecke von Leuten kommt, die wirklich *in die stadt* wollen, bzw. zumindest an einen Ort innerhalb der inneren drei Ringe. Garching ist da doch eher eine Ausnahme.
Ergo wäre ein Ring vermutlich relativ weit innen am effektivsten, auf jeden Fall innerhalb des U-Bahn Netzes. Erfolgsmodell zum Vergleich wäre da auf jeden Fall die Yamanote-sen in Tokyo, die täglich weit über 3 Millionen fahrgäste transportiert, und nicht einmal 35km Umfang hat — das entspräche einem Radius von knapp über 10 km für die Weltgrößte Metropole; da erscheint ein wesentlich größerer Ring für München doch komisch.
Aber auch ein kleinerer Ring ist viel zu teuer: er wäre zwar kürzer, aber es steht massenhaft Zeug im Weg, was gekauft oder untertunnelt werden müsste — auch keine Aktion, die jemand für eine relativ kleine Stadt wie München bezahlt.
Die 2. Stammstrecke hat immerhin eine Chance, wirklich realisiert zu werden. Naja, mal sehen, wie das weitergeht.
Ja an das Problem, dass es weiter innen viel zu voll ist, dachte ich eben auch.. deswegen hatte ich ihn auch eher weiter aussen, also wo es leichter und günstiger ist, ihn zu bauen, angesiedelt.. aber stimmt wohl auch, dass wohl ziemlich viele eben ins Zentrum wollen, und nicht aussen rum fahren wollen..
Ist es vll. nicht auch so, dass viele Leute ins Zentrum fahren um da umzusteigen, weil sie sonst nicht zur Arbeit etc. kommen?
Man lese sich diesen Artikel durch. Dann nehme man den Schleimpilz Physarum polycephalum und lasse ihn entscheiden, wo weitere Strecken gebaut werden müssen. So ein Experiment sollte doch mit ein paar Hundert Euros realisierbar sein!