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Rhapsody’s Return

Scheinbar ist es gar nicht so ungesund, als Künstler eine ungeplante Auszeit zu kassieren. Nightwish ist da ein gutes Beispiel. Diesmal ist’s aber Rhapsody (of Fire). Die haben wegen einem Rechtsstreit seit Jahren nichts von sich hören lassen, einzig konnte man in der Zwischenzeit Gitarrenunterricht für Fanatiker bei Luca Turilli nehmen. (Guckt das Werbevideo, falls ihr auf die Webseite geht! :D )

Ich schaue seit Jahren so alle paar Wochen auf ihr Forum, das ganz langsam auszussterben schien. Meine letzten zwei Besuche vor ein paar Wochen zeigten mir zuerst ein paar Fans, die nach langer Zeit am Aufgeben waren. Eine Woche später die Meldung: Rhapsody ist jetzt bei Nuclear Blast und macht weiter. Wheee! Alle noch verbleibenden Forenmitglieder feierten also die Rückkehr. Die interessante Frage verbleibt allerdings: wieviele Fans haben sie wegen der Auszeit verloren?

Laut Forum sieht’s überhaupt nicht schlecht aus: die riesen-Party dort wurde nur verzögert, bis es alle mitbekommen hatten. Wider erwarten lurkt eben doch der Eine oder Andere ab und zu auf der Webseite herum, ob nicht doch etwas passiert ist. Jetzt sind bereits 11 Seiten voll mit „OMG I’M HAVING A HEART ATTACK!“, „I’m about to cry, this is so great“, mit größtmöglicher Shrift und maximierter Anzahl von Ausrufezeichen.

… und ich kann mich nichtmal über sie lustig machen, weil ich mich auch freue. :) Nächstes Jahr gibt’s einiges an Power Metal Nachschub: Freedom Call, Blind Guardian und Rhapsody sind auf jeden Fall am Start, und das wird wohl kaum alles bleiben.

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Har(t)z V und „saubere“ Kurzanalysen

Meine Meinung über die Grünen oszilliert in seltsamer, aber mittlerweile vorhersehbarer Weise. Ich diskutiere eine Weile über Politik und Parteien, und insbesondere, wenn Raoul dabei ist, erklärt dieser mir ab und zu einen relativ vernünftigen Standpunkt dieser Partei. Irgendwann zweifele ich dann an meinem bisherigen Urteil und beschäftige mich etwas mehr mit ihnen, woraufhin ich die weniger vernünftigen Stellen zu Gesicht bekomme und meine Meinung wieder in die Gegenrichtung korrigiert wird.

So ist es jetzt gerade wieder passiert. Ich bin auf ihre Webseite gegangen, habe ein paar Artikel aus meinem Interessensgebiet ausgewählt und prompt zwei Artikel bekommen, die ich im Folgenden etwas näher beleuchten möchte.

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Peace of Mind

Gerade fuhr ich im öffentlichen Verkehr nach Hause. Wie es manchmal so ist, ging mir alles sehr auf die Nerven, und eine gewisse all-round-Verachtung machte sich breit. Dieser Zustand ist allerdings weniger stabil, als man zuerst denken mag.

Ich hatte gerade ein Gespräch darüber gehabt, dass ich mich um 500€ betrogen fühle. Das Ergebnis war in etwa, dass ich halt die lokalen Wurstblätter hätte lesen müssen, um die aktuelle Gesetzeslage zu kennen. Die „Vorlesung“, die ich hatte, wurde von einem didaktisch unfähigen gehalten und ich war daher praktisch umsonst in die Stadt gefahren. Ich überlegte gerade, wie ich mit den wenigsten Unannehmlichkeiten ein Bankkonto loswerde, dessen Bank sich letzten Monat entschieden hat, mir mit offensichtlich falscher Begründung irgendwelche völlig unangemessenen Gebühren abzuzocken. Da kam ich an einem „Kaufen auch Sie den 600 Hz Fernseher“ Plakat vorbei. Sicher nutzlich, während der Input mit Glück 50 Hz hat, Kinofilme 25 Hz, und gängige Interpolation etwa so viel Schaden wie Nutzen fabriziert. Da war mein Geist schon ziemlich nahe bei „unsere Gesellschaft kann mich mal“ angelangt.

Dann stiegen drei Mittelstufler-Mädchen in die S-Bahn. Ich nahm sie zuerst kaum wahr, denn ich hatte eh schon mein C#-Buch ausgepackt und war damit beschäftigt, meine Umgebung bestmöglich aus der Wahrnehmung zu streichen. Denn falls jemand den Mund aufmachen sollte, wäre eh nur die allgemeine Idiotie akustisch im Raum präsent. Das dachte ich jedenfalls. Aber dann begannen sie, sich in wunderbarem Deutsch über ihre aktuelle Schulausbildung zu unterhalten. Allein der Wortschatz war schon unvergleichbar höher als das, was ich gerade zuvor von wesentlich älteren Schülern zu hören bekommen hatte, aber auch inhaltlich war das Gespräch einfach nur angenehm anzuhören. Wenn eine Aussage fragwürdiger oder ungenauer Natur war, kam dies in Tonfall oder Wortwahl zum Tragen. Niemand redete pauschalisierenden Blödsinn oder verwendete unangebracht Schimpfwörter. Ihre Lautstärke war so gewählt, dass sie sich gegenseitig zwar gut verstehen konnten, die Mitfahrenden aber nicht ihr Gespräch aufgedrängt bekamen.

Klar, der Inhalt war für mich nichts weltbewegendes: der mehr oder minder uninteressante Schul-Lehrplan. Ich hörte trotzdem mehr ihrem Gespräch zu, als ich in meinem Buch las. Und als ich dann ankam, war ich viel ausgeglichener als vorher. Ich bin ihnen dankbar für den unbeabsichtigten Lichtblick im allgemeinen Stumpfsinn.