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Korrekte Formulierung einer Frage

Häufig werde ich an der Uni gefragt, ob ich nicht an irgendwelchen Umfragen mitmachen könnte. Meistens kommen Psychologiestudenten in der Mensa auf einen zu. Heute war es mal wieder soweit. Es erbot sich mir eine Online-Umfrage zum Verhältnis von mir zu meinen Eltern. Anstatt RCT3 zu spielen, habe ich mich also an die Umfrage gemacht. Allerdings hatte ich schon wieder so eine Vorahnung, dass die Fragen nicht für Physiker geeignet sind. Das war nämlich bislang bei absolut jeder Umfrage so, an der ich teilgenommen habe. Ihr werdet gleich sehen, was ich meine. Es handelt sich um diese Umfrage. Ich greife mal ein paar Fragen heraus:
Was ist der aktuelle Partnerschaftsstatus ihrer Mutter?
Ich muss genau eine Antwortmöglichkeit wählen. Ich würde aber gerne zwei Antworten, nämlich „verheiratet“ und „mit Partner/in zusammen lebend“ auswählen, da beide richtig sind. Wofür soll ich mich nun entscheiden? Ich vermute, dass „verheiratet“ implizit unterstellt, dass man auch mit dem Ehepartner zusammen lebt. Das ist aber nicht immer richtig. Beispielsweise könnte ein Ehepartner für längere Zeit im Ausland sein. Ich musste nun raten, dass der Fragesteller ein „verheirtet“ tatsächlich implizit auch als „zusammenlebend“ wertet. Doch habe ich damit richtig geraten? Bei Umfragen, aus denen ein wissenschaftliches Ergebnis erarbeitet werden soll, wäre es gut wenn ich nicht raten müsste. Ich könnte natürlich im Feld „anderes“ hineinschreiben: „verheiratet und mit (Ehe-)Partner zusammenlebend“. Vielleicht hätte ich das tun sollen.

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U2 – One

Letztens habe ich mal wieder Leute gezwungen, ein Lied zu hören, und zwar One von U2.

Ich habe bei dem Lied immer irgendwas à „One life, one love~ we get to carry each other~ carry each other“ verstanden. Hey, wie positiv! Schicke also das Lied den Link zum YouTube-Video des Radiomitschnitts und lese einen Tag später die Lyrics.

Vor diesen ganzen tollen Sätzen steht „You say..“ und der Rest vom Lied geht darum, was für eine Lüge das war! Wah!

Wer weiss, wieviele Lieder ich schon verbreitet habe, die eigentlich das Gegenteil von dem aussagen, was ich sagen wollte.

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Allgemeines Schule

Lehrer

Ich bin gerade über eine Diskussion gestolpert, in der eine Schülerin Hilfe zu der Frage sucht, ob ihr Lehrer Grenzen überschritten haben könnte, weil er folgnde Dinge getan hat:

  1. Sie ohne ausreichende Rechtfertigung umgesetzt
  2. Sie in scherzhaften Beispielen im Unterricht erwähnt
  3. Ihr auf den Rücken gefasst

Aus dem Text geht dann hervor, dass sie vermutet, er mag sie, und daher ist ihr aufgefallen, dass sie „wirklich ein Problem hat“.

Ich habe angefangen, einen Post zu verfassen, und habe echte Schwierigkeiten, ihn so zu formulieren, dass er nicht nach „Habt ihr alle einen an der Waffel?“ klingt. Also portiere ich den Kernpunkt hierher.

Diese Diskussion ist bezeichnend dafür, warum ich nicht Lehrer werde. Lehrer bedeutet hierzulande ungefähr „der Depp an der Tafel“. Wenn ein Lehrer eine Entscheidung trifft, ist diese sofort auf juristische Korrektheit zu überprüfen. Wenn ein Lehrer einen Witz macht, fehlt nur die gerechte Strafe für seine sadistischen Anspielungen. Wenn der Lehrer eine Schülerin mag, ist anzunehmen, dass er unmittelbare sexuelle Ansichten hat.

Gut, das sind aber nur die naseweisen Schüler? Nein. Das ist das wirklich hässliche. Es gibt all dies, die Vorurteile sind zu oft gerechtfertigt. Viele Lehrer, die ich in meinem Leben hatte, könnten auch einer Irrenanstalt entlaufen sein. Unsere Schulen sind ein System minderer Qualität, das Tugenden wie Vernunft, Respekt und Weisheit weder bei Schülern noch bei Lehrern besonders belohnt. Nur die totalen Ausrutscher werden korrigiert, der Rest schwimmt in der Suppe.

Da kann und will ich mich einfach nicht dazugesellen. Ich musste das ohnehin schon 13 Jahre lang unter Zwang ertragen. Wenn sich nicht etwas fundamental an der Organisation der Schulen ändert, wird dese Suppe auch Suppe bleiben, maximal vielleicht mit anderem Geschmack. (Suppenfreunde mögen mir das suppenbeleidigende Analogon verzeihen.)