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100.000

Übrigens, für all die die es noch nicht wissen, wir haben vor ein paar Tagen 100.000 Unique Visitors erreicht. Anlässlich dazu gab es ein Theme-Wechsel.
Das Theme seht ihr links, rechts, über und unter diesem Eintrag.

Ja, ist mir klar, dass das Theme Hammer aussieht. Viel wichtiger als dies jedoch:
Wisst ihr, dass dieser Server seit Mai 2006 existiert*? Krass! Übrigens ist dieser Vertrag bereits gekündigt, läuft aber noch bis Mai 2013 weiter.
Dann geht dieser Server offline. Das heisst, er wird genau 7 Jahre existent gewesen sein! \o/

In diesem Sinne,
Gute Nacht und genießt das Theme. :3

*Blog erst seit 2009 oder so

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Radreise Dänemark 2012

Vor etwa 9 Monaten fragte mich Flip, ob wir nicht einmal eine Radreise unternehmen wollen. Da ich Fahrradfahren mag, die Idee mehr „Abenteuer“ als der klassische Strandurlaub versprach und ein Radreisender ausserdem viel cooler als ein normaler Reisender ist, begann ich mit der Planung.

Mein Vorschlag war, den Urlaub in Dänemark zu machen, weil Dänemark Gerüchten zu Folge sehr flach sein sollte, und die Zahl der Interessenten (zum Teil untrainiert) stärker  zunahm als erwartet. Ausserdem kann man als Startpunkt Flensburg wählen, welches sehr nahe an der dänischen Grenze liegt. Dies vereinfacht die Buchung der Zugtickets – Autos kamen für 11 Fahrräder nicht in Frage. Etwas abschreckend auf mich wirkten allerdings die Höchsttemperaturen im August – diese liegen bei 22-23°C, Durchschnitt bei 16-17°C.

Planung

Ab 6 Personen kann man den Gruppenticket-Service der Deutschen Bahn nutzen. Wir waren 11 Personen, was die Zugbuchung ziemlich erschwerte – es dauerte einige Wochen, bis alles geregelt war, da die Gruppenstelle der Bahn erst bei der Fahrradstelle anfragen muss, ob die Anzahl Fahrräder für den speziellen Zug okay ist und wenn nicht, eine andere Route finden muss usw. Ab 10 Personen darf man nicht im Regionalverkehr mitfahren, daher musste unsere Gruppe auf der Hinfahrt aufgeteilt werden. Es empfiehlt sich daher als Gruppe, sich so früh wie möglich mit der Problematik Zug zu beschäftigen. Auch sollte man keine waghalsigen Gepäcklösungen nutzen, da die Fahrräder nur von Gepäck befreit in den Zug gebracht werden dürfen, und bei Umstiegen ein gewisser Zeitdruck herrscht.

Wir hatten für jede Nacht einen Checkpoint mit vorher gebuchten Übernachtungsmöglichkeiten. Das hat den Vorteil, dass man sich keine Sorgen um ein trockenes Bett machen muss und weniger transportieren muss, aber den Nachteil, dass jeden Tag die geplante Strecke geschafft werden muss. Wir haben die über Dänemark verteilten Danhostels genutzt, die mit 20-30 EUR pro Übernachtung zwar für Jugendherbergen eher teuer, für allgemeine Dänemark-Übernachtung aber günstig sind.

Unsere finale Route war letztendlich Flensburg -> Haderslev -> Vejle -> Horsens -> Give -> Vejen -> Ribe -> Tonder -> Flensburg. Das sind realistisch etwa 450km Strecke, die wir in 8 Tagen zurückgelegt haben.

Ausrüstung

Die Qualität unserer Ausrüstung war stark gefächert. Bei den Fahrrädern hatten wir sowohl Baumarkträder, ältere Stahlrandonneure und Citybikes, gepäcktauglich umgerüstete Mountainbikes und Trekkingräder aus dem Mittelpreissegment (1000 EUR). Alle Fahrräder haben die Tour durchgehalten, wobei wir bei einem der billigeren Fahrräder einen gebrochenen Fahrradständer und starke Korrosion im Innenlagerbereich zu verbuchen hatten. Von daher lässt sich wohl sagen, dass bei einer kurzen Reise wie dieser jedes Fahrrad in Frage kommt.

Bei den Fahrradtaschen sollte man allerdings nicht _zu_ sehr sparen; einer von uns hatte bei eBay Fahrradtaschen für ~1.50 EUR ersteigert, welche jeden Tag an anderer Stelle aufplatzten und genäht werden mussten. Vier von uns hatten die Vaude Karakorum, welche zwar nicht wasserdicht, dafür aber sehr leicht zu beladen und ans Fahrrad zu befestigen sind. Diese sind bei einigen Händlern für 90 EUR zu haben.

Kleidungsmäßig hatte ich das Wetter falsch eingeschätzt, meine Funktionsshirts (welche übrigens durch die schnelle Trockung wirklich hervorragend waren, genau wie Funktionssocken) waren häufig nicht warm genug, mit Vliesjacke wurde es dann zu warm.. ich habe mich häufig für die kalte Variante entschieden. Wirklich wichtig ist gute Regenkleidung – mein Poncho war zwar gut, schützte aber Hose und Schuhe nicht ausreichend. Eine Regenhose ist empfehlenswert, und der Teilnehmer mit den wasserdichten Gamaschen wurde oft beneidet. Generell kann ich schnelltrocknende Funktionskleidung an allen Stellen empfehlen, gerade bei der instabilen Wetterlage, die in Dänemark offenbar vorherrscht.

An Reparaturzeug sollte man auf jeden Fall viel Flickzeug mitnehmen (Wir hatten um die 10 Platten), sowie einen Ersatzschlauch für jede Reifengröße und ein Kettenschloss. Letzteres habe ich eher der Vollständigkeit halber mitgenommen, aber wir hatten tatsächlich einen Kettenriss.

Bei der Plattenrate muss ich negativ den Continental TravelContact hervorheben – dieser Reifen ist eigentlich kein Billigreifen und wird als Weltreisereifen beworben, aber das Fahrrad mit diesen Reifen hatte vorne und hinten am meisten Platten (insgesamt 4). Allerdings bin ich selber den selben Reifen in Deutschland 2000km lang plattenfrei gefahren, jedoch nicht mit der gleichen Zuladung. Eventuell ist der Pannenschutz dem höheren Gewicht nicht gewachsen?

Wer unterwegs kochen will – wir hatten zwei Trangia-Sets, mit denen wir mobil kochen konnten. Das war ziemlich cool!

Dänemark

Wie man mit profundem geographischen Wissen anhand der Route oben erkennen kann, sind wir erst an der Ostseeküste Dänemarks gen Norden gefahren, dann bei Horsens nach Westen, und dann an der Nordseeküste zurück. Soweit ich das mitbekommen habe gibt es keine ausgeprägte Wegevernetzung in Dänemark, einige Touren führen sehr lange an Autostraßen entlang; auf diesen sieht man dann vergleichsweise wenig. Das ist im Osten eher so als im Westen, wo man an den Deichwegen entlangfahren kann: Sehr zu empfehlen!

Übrigens: Dänemark ist nicht flach, im Gegenteil – es ist sehr hügelig, nur sind die höchsten Berge nicht sehr hoch. Man sollte also nicht darauf hereinfallen und sich auf viele Steigungen einstellen. Windtechnisch hatten wir allerdings keine Probleme.

Für Radfahrer ist Dänemark im Vergleich zu Deutschland ein Paradies. Im Osten sind breite Fahrstreifen für Räder reserviert, es gibt an jedem Bürgersteig alle paar Meter Teererhöhungen. Im Gegensatz zu DE wird man nicht hupend mit einem Meter Abstand überholt; wir wurden immer mit _sehr_ viel Abstand überholt und häufig wurde uns zugewinkt, zugejubelt oder bei Pausen wurde gefragt, ob man uns helfen kann. Wir hatten nur eine gefährliche Situation mit einem Auto beim Linksabbiegen, und das war ausgerechnet mit einem Polizeiauto! Das wurde zwar mit einem bösen Blick seitens der Polizisten quittiert, sonst ist aber nichts passiert.

Übrigens ist Dänemark tatsächlich teurer als Deutschland, und – besonders für Besitzer eines 1.5-Liter-Flaschenhalters – die Flaschenstandardgrößen sind 500ml und 2 Liter. Es hat lange gedauert, bis ich eine Flasche 1.5-Liter-Wasser fand, und diese kostete umgerechnet 3 EUR! Dafür ist Sojasoße billig. ;D

Das Essen in Restaurants ist sehr fleischlastig; es gibt kaum bis gar keine Gerichte ohne Fleisch. Unseren zwei Vegetariern wurde jedoch auf Anfrage ein eigenes vegetarisches Gericht kreiert – im Zweifel kann man also einfach nachfragen. Das Englisch der Dänen, die uns begegnet sind, war exzellent.

Wir hatten übrigens trotz ungleichmäßigem Trainingsstand bis auf eine Ausnahme keine Probleme, die Strecke zu schaffen. Nur ein Mitfahrer, welcher sonst fast kein Fahrrad fährt, ist auf zwei Strecken auf Bus umgestiegen, was ohne weitere Probleme möglich war. Man sollte allerdings 6-8 Stunden Zeit für die Strecke einplanen, weil es häufig kleine Pausen gibt (bei kleineren Gruppen vermutlich weniger häufig), Leute einen Berg nicht hochkommen und schieben, Schläuche geflickt oder Essen gekocht werden muss. Im Nachhinein war es nicht sinnvoll, keinen Ruhetag einzulegen; dadurch wurde man mittelfristig sehr erschöpft, was dann auf Kosten des Reiseerlebnis ging. Eventuell sollte man an jedem (interessanten) Checkpoint einen Ruhetag einlegen; dann sieht man auch etwas von den Städten.

Alles in allem ein interessanter Urlaub mit einer interessanten Urlaubsform, die ich gerne irgendwann wiederholen würde!

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Bügeltipps

Während ich so letztens beim Crêpes-Essen saß, fühlte sich mein Ohr auf einmal seltsam an. Man könnte nun vermuten, dass es daran lag, dass um mich herum Französisch gesprochen wurde und ich da nicht so viel verstehe, aber mir kam da eher irgendetwas sehr leicht vor. Im nächsten Moment wusste ich auch schon was: der rechte Bügel meiner Brille (die ich seit mehr als 9 Jahren unverändert mit mir herumtrage) konnte sich auf einmal über das Gelenk hinaus in einen nahezu rechten Winkel zu den Gläsern stellen. Anschließend fiel er einfach ab. Ich konnte sehen, dass nicht etwa die Schraube schadhaft war, sondern der Stift, der sich an ihr befand. Dieser hatte keinen Halt im Bügel.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich musste also dringend zum Optiker. In meiner Tagesbeschäftigungsstelle (auch bekannt als „Arbeit“) kann ich ja noch mit einbügeliger Brille herumsitzen, aber beim Fahrradfahren o. ä. fällt sie zu leicht ab. Glücklicherweise befindet sich in Nähe eben dieser Tagesbeschäftigungsstelle ein großes Kaufhaus mit 3 (in Worten: drei) Optikern. Hossa!
Mein Ziel war es natürlich, alle drei Optiker vor einer Entscheidung zu belästigen – und dann den günstigsten zu wählen.
Die Besuche liefen folgendermaßen ab (ich beschränke mich lediglich auf die reparatur-relevanten Aspekte der Besuche, die Anfragen zu Preisen einer neuen Brille lasse ich nahezu außen vor):

1. Optiker: Der Optiker stand auf einer Plattform hinter einem ca. 1,70 m hohen Tresen, so dass man schräg nach oben sehen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Er kam aber auch schnell wieder von der Plattform herunter und ich hielt ihm meine Brille hin. „Die ist kaputt.“ Ja gut, das hatte ich ja bemerkt. Ob man sie denn nicht reparieren könne? „Nein, ich kann Ihnen da einen Tropfen Sekundenkleber draufmachen, dann hält sie zwei Wochen. Sie dürfen sie dann nur nicht zuklappen.“ Hm – das ist aber blöd. Ich klappe meine Brille (fast) immer zu, wenn ich sie weglege, da kann ich doch nicht einfach anfangen, sie auf einmal offen wegzulegen! Nun ja – vielen Dank, aber das mit dem Sekundenkleber würde ich dann einfach selbst machen. (Bzw. zur Not vom dritten Optiker machen lassen, nachdem ich ja schlecht mit einer geklebten Brille zu den anderen Optikern gehen und nach ihrer Meinung fragen kann…)
P.S.: Ansonsten war der Optiker wirklich nicht unfreundlich oder so : )

2. Optiker: Da stand ich erstmal circa 5 Minuten in der Schlange, aber das macht ja nichts. Dann präsentierte ich der Optikerin meine Brille und fragte gleich, ob man sie reparieren könne. „Oh, nein. Da ist die Feder gebrochen. Da kann man gar nichts mehr machen.“ Aha! Eine neue Information! Immerhin wusste ich ein wenig mehr zu der Krankheit meiner Brille. Half nur nichts bei der Behebung. Aber es ist netter, zu wissen, was kaputt ist, als dann zu Hause zu sitzen und zu überlegen, ob man nicht doch noch irgendwas machen könnte, um sie zu reparieren. „Aber ich kann da einen Tropfen Sekundenkleber draufmachen, dann hält sie wieder.“ Na das hatten wir doch schon. Nein, vielen Dank, das mache ich dann lieber selbst. (Diese Reaktion hatte sie nicht erwartet, deswegen machte sie die Sekundenklebertube auf, drehte sie um, ich sah sie mit großen Augen an, und sie sagte „Oh. Ach ja.“ Dann verstaute sie die Sekundenklebertube unbenutzt wieder und ich machte mich auf den Weg zum dritten Optiker.)

3. Optiker: Hier standen circa 5 Leute vor mir. Aus früheren Besuchen in dem Einkaufszentrum wusste ich, dass man laaaaange würde warten müssen. Weil kein Kunde einfach abgespeist wurde. Das kann ja auch sehr positiv sein und einen noch dazu in dieser hektischen Welt mal in Geduld üben. Also wartete ich die 20 Minuten (?) in der Schlange ab, bis ich vor dem netten Optiker stand, ihm meine Brille hinhielt und meinte, dass ich wisse, die Feder sei gebrochen und man könne da nichts mehr machen. Deswegen wüsste ich gern, wie viel denn eine neue Brille kosten würde. Der Optiker sah sich die Brille 1 Sekunde an und meinte „Ach was „kaputt“, ich schau mal, was ich machen kann.“ Oh! Schwupps verschwand er mit meiner Brille im nicht einsehbaren Bereich. Und ich stand herum. Die haben da übrigens sehr niedliche Brillenetuis. Und verkaufen Kontaktlinsen, die in einer Schublade lagern. Die Frau bezahlte knapp 27 Euro dafür. Außerdem werden Kunden, die Infos zu Brillen haben wollen (wie der Kunde nach der Kundin), alle gleich an Tische gesetzt (sofern verfügbar), ihr Name wird notiert und es wird vermerkt, warum sie da sind. Ein weiterer Kunde wurde an einen Tisch verwiesen. Ich konnte sehen bzw. hören, wie ein paar Brillen hochdruckgereinigt wurden und hoffte, dass meiner Brille auch eine solche Behandlung zuteil werden würde. Dann überlegte ich mir, wie viel das wohl alles kosten wird. Der Optiker akzeptiert aber EC-Karten (okay, wer heutzutage nicht mehr?). Der Optiker war immer noch nicht da. Also lehnte ich mich an den Tresen und dachte mir, dass ich gerade sicherlich keine öffentlichkeitstaugliche Haltung habe. Cool fand ich, dass die Anzeige der Kasse nur durch einen Schlitz im Marmor des Tresens zu erkennen war. Die restliche Kasse war aber hinter dem Marmor versteckt. Und dann sah ich noch – „So. Tut mir leid, aber ich hab keinen ähnlichen Bügel gefunden.“ Hu?! Da stand der Optiker auf einmal vor mir und in seiner Hand meine Brille. Mit zwei Bügeln. Okay, einer war mit schwarzem Endstück, das Original war durchsichtig aber who cares. „Ich hab Ihnen jetzt einfach mal den dran gemacht, ich hoffe das passt dann.“ Äh… ja. Klar. Danke! Ich erwartete, dass er mir sagt, wie viel es kostet. Dann fiel mir ein, dass ich ja trotzdem wissen will, wie viel eine neue Brille kostet. Die Auskunft hat er mir auch bereitwillig gegeben. Okay – und jetzt zu den Kosten bitte. Ich sah ihn erwartungsvoll an. „Dann schönen Abend!“ Huch – cool! Für den ganzen Aufwand nichts bezahlt. Na da komm ich doch gern mal wieder. Übrigens wurden auch die Nasenstützen ausgetauscht.

Und die Brille war natürlich hochdruckgereinigt.