Kategorien
Spiele

Review: Fallout 3

Nun ist es schon ein Jahr her, da kam Fallout 3 von Bethesda raus (ein Jahr her = 2008). Nachdem bereits vor mehreren Jahren ein „Fallout 3“ die Produktion nie verlassen hat, waren die Fans der Serie natürlich gespannt.

Die Fallout Serie spielt in einer alternativen Zukunft. In dieser wurde der Kalte Krieg in einen „heißen“ verwandelt; nachdem Alaska eingenommen wurde starten die Großmächte ihre Atomwaffen. Der dritte Weltkrieg endet nach zwei Stunden mit der Vernichtung der gesamten? bis dato bekannten Zivilisation. Der gesamten? Nein! Denn in Amerika hat die Firma „Vault-Tec“ die Vaults, große Atomschutzbunker, gebaut, in denen Menschen überlebt haben. In jedem Spiel der Fallout-Reihe startet der Spieler in einem solchen Vault, abgeschnitten von der Außenwelt. Und jedes Mal hat er irgendeinen Grund, seinen Vault zu verlassen.

Das größte Plus des Spiels zuerst: Es ist ein Bethesda Rollenspiel. Das heißt, die Welt in der das Spiel angelegt ist, ist irgendwie in sich selbst stimmig und mit liebevollen und manchmal sarkastischen Details vollgestopft. Das „Tutorial“ besteht darin, dass man als Kleinkind laufen lernt, seinen Geburtstag feiert und schließlich einen Eignungstest macht, der so etwas wie die Klassenbestimmung darstellt. (Mit sehr schönen Fragen wie: „Dir wächst aufgrund von einer Strahlenüberdosis ein dritter Arm aus dem Bauch. Was tust du?“)

Geburtstag im Vault

Ist das alles fertig, wacht man eines Tages auf und sein Vater ist weg. Und weil man als gute(r) Sohn/Tochter den Vater nicht einfach gehen lassen will (und das Sicherheitspersonal der Vaults hinter einem her ist) verlässt man verwirrt den Vault… und findet sich in einer riesigen Wüstenähnlichen Landschaft wieder, die früher einmal Washington DC und Umland war. Nachdem man sich an das Sonnenlicht gewöhnt hat, findet man auch schon das erste Stück „Zivilisation“, ein halb umgeknicktes Schild auf dem steht „Scenic overview“. Bethesda hat Sinn für Humor.

Doch damit nicht genug. Der erste Quest auf der Suche nach dem verschollenen Erzeuger führt einen in die Siedlung Megaton (ein sprechender Name, denn diese Siedlung ist um einen Atombombenblindgänger gebaut). Dort gibt es schon allerlei kleine Details, die zumindest nach meinem Humorgeschmack sind. Zum Beispiel die Children of Atom, die den eben erwähnten Blindgänger als Gott anbeten und „das innere Leuchten“ anpreisen. Man findet auch erste Quests und Ausrüstungshändler. Und dann steht man wieder vor der Qual der Wahl. Lieber die Haupthandlung vorantreiben? Oder doch einen Nebenquest machen um sich bessere Ausrüstung oder Kronkorken (die Währung im Spiel) zu verdienen? Oder man erkundet die Welt auf eigene Faust und findet die Ruine von zum Beispiel Schulen, Supermärkten oder ähnlichem. Denn darin lässt sich immer irgendetwas wertvolles finden.

Aber solche „Schätze“ sind immer bewacht. Riesige Mutanteninsekten machen einem das Leben genauso schwer wie die Raider, anarchistische Gruppen von Dieben und? Mördern. Andere Gruppierungen sind zum Beispiel die Bruderschaft des Stahls, eine Sektenartige Gruppierung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Vorkriegstechnologie zu sammeln und zum Wohle der Allgemeinheit einzusetzen.

Mitglied Bruderschaft des Stahls

Im Grunde ist es so gut wie unmöglich, Fallout 3 so zu beschreiben, dass jeder der es kenn zufrieden gestellt wäre. Denn es ist nun mal wie gesagt ein Bethesda Rollenspiel. Und wie auch schon Morrowind und Oblivion davor, sind die Möglichkeiten einfach zu vielfältig, die Welt einfach zu detailreich um jeden Aspekt des Spiels zu erklären. Deswegen hat auch jeder eine Lieblingsstelle oder einen Lieblingsplatz, den er unbedingt in so einem Artikel drin haben will.

Aber zum Schluss? eine Warnung: Dieses Spiel hat seinen „Nicht für Jugendliche unter 18 Jahren“-Siegel eindeutig verdient. Im Vergleich? zu Oblivion und Morrowind ist die Brutalität? geradezu erschreckend. Dennoch? fügt sich? grade dieser etwas rauere Ton wunderbar in die Welt ein, auch wenn man um einiges sparsamer mit dem Pixelblut hätte umgehen können. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, es ist und bleibt nun mal ein Bethesda Rollenspiel. Und als Fanboy verzeihe ich denen fast alles.

Eine durchschnittliche Kleinstadt

Kategorien
Spiele

Game Review: Gubble II

Nethack Gubble II ist ein Spiel, das erstmals 1998 erschienen ist. Damals war alles noch ein bisschen anders. Die Grafik kam noch ohne eine 3. Dimension aus und es gab auch keine Physik-Engine oder Motion Blur, nicht mal Kantenglättung. Dafür waren die Spiele umfangreicher. Und zwar so umfangreich, dass es sich ein heutiger Spieler nicht einmal mehr vorstellen kann. Und eines dieser Spiele ist Nethack Gubble II.

Einleitung klauen ist super. Aber halt! Gubble II ist zwar 3D, aber es wird nichts gerendert, die Grafiken liegen alle im Bitmap-Format vor. Wir nennen es der Einfachheit halber 2,5D.

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Piraten haben ein Alien namens Gubble entführt, bzw dessen Eltern. Nun muss Gubble, der irgendwo aufwacht, sämtliche Piratenkonstrukte zerstören. Es ist praktisch ein Demontagespiel. Aber leider haben die Piraten Raketenwerfer, Quadbots, Spinnen, Stachelbälle, Augen, Quecksilber und vieles mehr dagelassen. Und diese Sachen haben eine natürliche Hostilität gegenüber dem armen Gubble-chan!

Zum Lösen der einzelnen Levels, genannt Zymbots, braucht man also neben Skill, Glück und logischem Denken auch noch mehr Glück, die Fähigkeit sich zu ducken und zu springen.

Das Spiel ist aufgeteilt in 5 „Welten“, in jeder Welt sind viele Zymbots, die man auswählen kann. Und dann kann das Demontieren losgehen!

Gubble
Die Qual der Wahl...

In der Mitte: Gubble

Die bronzenen Scheiben mit farbigem Gubble drauf: Gelöste Zymbots, ohne farbigen Gubble: ungelöste Zymbots

Piratenscheiben: Schwere Zymbots

Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei an. Leider sind die Levels erst im letzten Level wirklich schwer, lustig sind sie aber immer, und stets begleitet von der wirklich genialen MIDI-Musik.

gubble2
Es gibt kurze, schwere Level!

Hier sieht man sehr gut, was man eigentlich tun muss. Man schnappt sich einen Schraubenzieher und zieht Schrauben, damit das Level zusammenfällt. Leider schiessen die Minenwerfer ein paar Minen hinter Gubble her, also sollte man keine Zeit verlieren~

gubble3
Und manchmal hat Gubble einfach mehr Glück als Verstand.

Es gibt auch wirklich lange Level, in denen man keine Schrauben lösen muss, sondern einfach nur bis zum Ende des Levels (ein gelber Knopf) kommen muss. Und das lebend. In diesem Screenshot habe ich ein wenig Sprit, ich kann also kurzzeitig fliegen. Ausserdem hab ich den Schildbonus. Selbst Hochgeschwindigkeitsprojektile können mir nichts mehr anhaben, sobald ich diesen Schild aktiviere (und die Projektile von vorne kommen).

Wer also ein nicht-brutales, witziges Spiel für Zwischendurch will, der sollte sich Gubble II holen! Ich selbst habe diese Kopie für 3 EUR bei Ebay gekauft, die Herstellerfirma ist mittlerweile pleite.

Kategorien
Spiele

Game Review: Nethack

Nethack ist ein Spiel, das erstmals 1987 erschienen ist. Damals war alles noch ein bisschen anders. Die Grafik kam noch ohne eine 3. Dimension aus und es gab auch keine Physik-Engine oder Motion Blur, nicht mal Kantenglättung. Dafür waren die Spiele umfangreicher. Und zwar so umfangreich, dass es sich ein heutiger Spieler nicht einmal mehr vorstellen kann. Und eines dieser Spiele ist Nethack. (Zur Information: Das Spiel ist komplett auf Englisch, deshalb werde ich die Begriffe auch nicht übersetzen)

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Ein böser Zauberer hat das Amulet of Yendor gestohlen und dein Gott will es wieder haben, um mächtiger zu werden. Dafür verpricht er dir einen Posten als Halbgott. Das war es mit den Informationen, die man am Anfang erhält. Nachdem man aus 13 Klassen, 5 Rassen, 2 Geschlechtern (ach was) und 3 „Allignments“ (ungefähr Gesinnungen) gewählt hat, startet ein neuer Held auf Level 1 an der Obersten Treppe im Dungeon of Doom. Ziel ist es, wie gesagt, das Amulett zu holen, mit dem sich der Zauberer bis in das Unterste Stockwerk des Dungeons verkrochen hat.

Und bis dahin ist es ein sehr weiter Weg. Und ein gefährlicher, denn eine schier unendliche Anzahl von Monstern will einen daran hindern weiter zu kommen. Dabei spielen auch Gesinnung und Rasse eine Rolle; ein Orc greift einen Mit-Orc nicht an, genausowenig wie ein Halfling, selbst Lawful, niemanden mit der selben Gesinnung angreift.

Aber wer denkt, das es das Ganze einfacher macht, könnte nicht weiter daneben liegen. Nethack ist unbarmherzig. An jeder Ecke lauert der Tod. Und das meine ich wörtlich. Je nach Version, die man spielt, wurden einige Todesszenarien eingebaut oder nicht. In Nethack wird oft gestorben. Dabei kann es genauso passieren, dass man von einer Giftschlange gebissen wird und an dem Gift stirbt oder das man von einem 3 Meter großen Golem zu Sülze zermatscht wird. Gut, kann man sich sagen, ist ja noch mehr oder weniger annehmbar, darf man sich halt nicht beißen lassen :D

Doch dabei bleibt es nicht. Es gibt viele Tode, die man zwar nachvollziehen kann, bei denen man aber nicht gedacht hätte, sie jemals in einem Spiel zu finden, der Fan spricht von YAAD (Yet another annoying death = Schon wieder ein ärgerlicher Tod). So ein YAAD liegt immer dann vor, wenn man zum Beispiel als Ritter beim besteigen seines Pferdes abrutscht und sich das Genick bricht, oder von einem vergifteten Pfeil getroffen wird. Das klingt jetzt wie eine Aufzählung von Gründen, Nethack nicht zu spielen.

Das ist aber so nicht richtig. Denn bei all den Gefahren der Welt von Nethack ist das Spiel doch so umfangreich, dass man immer noch mehr entdecken kann. Das Größte an Nethack ist, das wirklich ALLES nach dem Zufall generiert wird. Findet man bei einem Spiel einen grauen Trank, der einem zum Levelaufstieg verhilft, kann er schon beim nächsten Mal nur gewöhnliches Wasser sein. Genauso verhält es sich mit den Stockwerken des Dungeon, den Positionen und der Anzahl der Monster und, mit ein paar Einschränkungen, auch dem Equipment des Spielers. Denn bis auf ein paar Standardgegenstände, zum Beispiel hat jeder Wizard einen Quarterstaff, erhält man nie das selbe zum Start und jedes Objekt kann? einen anderen Effekt haben.

Doch trotzdem gibt es eine große Fülle von Begegnungen mit vergangenen „Leben“. Denn wenn ein Charakter stirbt, hinterlässt er in vielen Fällen einen Geist und einen Grabstein und eventuell ist ja der Grund für das Ableben des früheren Helden immer noch da…

Und weil es sonst viel zu Umfangreich würde, jedes Detail von Nethack zu erzählen, werde ich einfach Mal erzählen, wie es mir in meinem letzten Abenteuer ergangen ist:

Als frisch aus der Akademie gekommener Orcischer Wizard (Chaotic; Gott Anhur) mit einer zahmen Katze (jeder erhält am Anfang seines Abenteuers ein Haustier; Hund/Katze bzw für Ritter ein Pony, das sie Reiten können) stand ich an der Treppe nach draussen. In meinem Besitz war der normale Quarterstaff, ein Mantel, ein Spellbook of Force Bolt sowie eins of Healing (somit meine Startzauber), ein Ring of Poison Resistance und ein Ring of Polymorph. Nachdem ich das alles angelegt hatte machte ich mich auch schon fröhlich auf den Weg… Nur wenige Schritte später verwandelte ich mich in eine Riesenameise.

Moment! Verwandlung? Tja, ein Ring of Polymorph hält nunmal, was er verspricht. So wie einen ein? Ring of Teleport an und ab an die verschiedensten Orte bringt, wird man beim Polymorphen in allerlei Monster verwandelt. Doch zurück zur Geschichte:

Da stand ich nun als Riesenameise… Nun ja, man muss aus seiner Situation immer das Beste machen, selbst die größte Gestalt wird irgendwann wieder Menschlich (Orcisch) wenn man nur lang genug wartet. Also ein Paar Feinde einfach mit meinen Zangen (ich bin schließlich eine Ameise) zerquetscht und schon steh ich wieder als Orc da. Doch schon hinter der nächsten Treppe finde ich mich in einer bereits mit einem anderen Charakter? besuchten Stelle wieder. Ich (vor dem PC) erinnere mich daran: Als Samurai hatte ich einen (wahrscheinlich verfluchten) Scroll of Create Monster gelesen. Und habe damit eine riesige Armee von Monstern erschaffen, die mich dann auch getötet haben. Das soll meinem Wizard nicht passieren. Also in erstmal von der Treppe runter und dann den Magic Marker gezückt.

Wie mir ein Magischer Filzstift gegen eine Armee von Monstern helfen soll? Nun, Nethack ist voll von Anspielungen auf ALLES was es zu dieser Zeit an Fantasy Büchern/RPGs gab.

Also schreibe ich mit dem Magic Marker das Wort „Elbereth“ auf den Boden.

Nur der übelste Herr der RInge Fan sollte mit diesem Wort etwas anfangen können. Laut Tolkien ist Elbereth der Name des Gottes der Elfen. In Nethack heißt das: Solange du auf einem Feld stehst auf dem dieses Wort steht, ergreifen alle Gottesfürchtigen Monster (alle ausser besondere Bossmonster) die Flucht und können dich nicht direkt, also im Nahkampf, angreifen.

Nach dem durch mein magisches Wort relativ einfach gewonnenen Kampf finde ich einen Elfischen Dagger. Wenn ich diesen jetzt Sting (Stich) nenne, wird er zum Artefakt -? wieder ein kranker Verstoss gegen jedes Allgemeinwissen.

Denn das ist auch Herr der Ringe. Dort ist? Stich? ein Dolch, der anfängt zu leuchten, wenn Orcs in der Nähe sind.

Letztendlich habe ich in der Gestalt eines weiblichen gelben Drachens noch ein Ei gelegt, aus dem dann ein weiteres Pet geschlüpft ist (eben ein gelber Babydrache); meine Katze hat sich, weil sie die Leiche eines Chamäleons gefressen hat, in einen Master-Lich verwandelt und ich, nun, ich bin an einem System Shock gestorben. Der Tritt auf, wenn man zu oft seine Gestalt verändert. Nach einem YAAD ist man immer schlauer.

Also alle, die nicht grafikverwöhnt sind und mal wissen wollen, wovon die „alten“ Spieler reden, wenn sie von der „guten alten Zeit“ sprechen, sollten sich das wirklich nicht entgehen lassen. Zumal eine Runde Nethack in den seltensten Fällen über eine halbe Stunde lang dauert. Der Tod lässt grüßen.

Michi reads a Scroll, then disappears. There is some? grafitti on the floor, it says: „http://www.nethack.org/v343/ports/download-win.html„.