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Fahrerflucht

Drei Uhr Nachts. Das Telefon klingelt. Ich baue das Klingeln in meinen Traum ein. Mein Vater spricht. Ich werde wach und realisiere, dass das Klingeln kein Traum war. Uns wurde mitgeteilt, dass eine Tochter schwanger sei. Aha. Wir haben keine Tochter. Meine Mutter wird wach und schläft seit dem nicht mehr richtig ein. Ich gehe kurz ins Bad und lege mich anschließend wieder hin.

Fünf Uhr Nachts. Ich werde wach weil mein Vater in ungefähr einer Hundertstel Sekunde aus dem Schlafzimmer bis zur Haustür rennt, sich Schuhe anzieht und laut „Brille! Brille!“ ruft. Im Schlafanzug rennt er auf die Straße und verschwindet in der Nacht. Ich bin leicht verwirrt und starte den Interpoliere-die-letzten-2-Minuten-Prozess. Das Ergebnis: ein Einbrecher der von meinen Eltern gehört worden war und jetzt gerade verfolgt wird. War es dann aber doch nicht. Meine Mutter steht mittlerweile draußen auf der Hofeinfahrt und klärt micht auf, dass jemand unser Auto angefahren hat und dass mein Vater noch gesehen hat wie das flüchtige Fahrzeug in eine Sackgasse gefahren ist. Yay, wer Fahrerflucht begeht und dann in eine Sackgasse fährt ist selber schuld. Ich rufe die Polizei während mein Vater die Ausfahrt der Sackgasse überwacht. Zehn Minuten später kommt auch schon ein Streifenwagen. Die beiden Polizisten sind sehr freundlich, das möchte ich hier explizit erwähnen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen die nachts arbeiten unbedingt um fünf Uhr in der Früh fröhlich gelaunt sind. Innerhalb von wenigen Minuten finden sie in besagter Sackgasse ein verdächtiges Fahrzeug. Es hat eine Delle die exakt zur Delle an unserem Auto passt. Nur der Fahrer selber konnte leider nicht identifiziert werden.

Fazit: Fahrerflucht lohnt sich nicht! Vor allem wenn man bedenkt, dass jeder Fahrzeughalter eine Haftpflichtversicherung hat. Die hätte den Schaden ja sowieso übernommen, wenigstens den am geparkten Auto. Nun hat der Fahrer, falls er ermittelt werden kann und das halte ich für sehr wahrscheinlich, einen Strafprozess am Hals.

Witzig ist dabei wie zwei Zufälle dazu beigetragen haben, dass meine Eltern zu dem Zeitpunkt gerade wach waren und mein Vater sogar aus dem Fenster geschaut hat!

  1. Der Schwangerschaftsanruf um drei Uhr Nachts war das Schlüsselereignis – deswegen konnte meine Mutter nicht mehr einschlafen und ging um kurz vor fünf Uhr aus lauter Verzweiflung auf die Toilette. Dadurch wurde mein Vater wach. Für ihn ist fünf Uhr durchaus eine Zeit bei der er es ernsthaft in Erwägung zieht aufzustehen. Mir ist das ein Rätsel, schließlich gehe ich da normalerweise erst schlafen. Aber na gut.
  2. Das Täterfahrzeug hatte ein Schaltgetriebe – dadurch würgte der Fahrer sein Auto mehrmals ab als er versuchte auf unserer Hofeinfahrt zu wenden. Dieses unnatürliche, ständig sterbende Motorengeräusch veranlasste meinen Vater zum Fenster raus zu schauen und dann sah er mit eigenen Augen wie unser Auto angefahren wurde. Hier macht sich der Vorteil eines Automatikgetriebes bemerkbar, über den Chikari in einem seiner vorherigen Posts berichten wollte, aber leider ständig von anderen Dingen abgelenkt worden war.

4 Antworten auf „Fahrerflucht“

Wir hatten bei Fahrerflucht auch mal total Glück. Uns ist das im Urlaub in Italien passiert und a) wurde die Fahrerflucht (die direkt vor dem Hotel stattfand) von einem weiteren Hotel-Bewohner und der Rezeption beobachtet und b) hatten wir das Auto abends zwei Straßen später gefunden…. Das einzige Problem war, der Polizei das zu erklären, die außer Italienisch keine andere Sprache sprach ^^

Flip, erzähl bitte, wie es weitergeht, wenn du mehr weißt! :)

Auf dass der Spinner geschnappt werde! o.o

Die Polizei hatte das Fahrzeug sichergestellt, d.h. abgeschleppt. Sonst ein unmäßiger Aufwand an Papierkram… manchmal frage ich mich ob es für den Staat nicht billiger wäre, einfach jeden Schaden sofort aus der Staatskasse zu bezahlen, unabhängig wer schuldig ist und dafür den Bürokratie-Aufwand einzusparen. (Das ist nicht ganz ernst gemeint, ein bisschen aber schon.)

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