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Innere Ruhe

Im Allgemeinen gibt es in Deutschland genau vier ernstzunehmende Parteien: CDU/CSU, Die Grünen, FDP und SPD (in alphabetischer Reihenfolge, ohne eine bestimmte Partei voranstellen zu wollen). Doch in letzter Zeit überrascht es mich, dass eine fünfte Partei, bei der ich ehrlich gesagt gar nicht verstehe, warum jemand es auch nur im Entferntesten in Erwägung zieht diese Partei zu wählen, an Beliebtheit gewinnt: Die Linke.

Diese ging zum größten Teil aus der DDR-Staatspartei SED hervor, wie Wikipedia und hoffentlich auch der Rest von Deutschland, weiß.

Warum wählt man diese Partei?

  • Ich bin auf die Reichen in Deutschland neidisch.

Das ist mein persönliches Problem und wird garantiert nicht durch die Wahl einer linken Partei behoben. Es gibt immer jemanden der Reicher ist als ich selber, das heißt ich muss lernen mit meinem Neid umzugehen. Ich könnte mich fragen, warum jemand anderes mehr Geld hat als ich. Vermutlich ist er schlauer und war in der Wirtschaft wesentlich geschickter als ich, dann steht ihm der höhere Gewinn einfach zu! Oder er hat materielle Dinge im Großen Maßstab geerbt, und auch hier meine ich, dass dem Erben sein Erbe zusteht, mag es noch so groß sein. Ich habe nun also festgestellt, dass ich den Reichen ihr Reichtum gönne. Das ändert aber immer noch nichts am ursprünglichen Problem, dem Neid. Neidisch werde ich weiterhin sein, es sei denn, ich bin Christ:

Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört. (aus Wikipedia: Die Zehn Gebote)

Und für all die Nicht-Christen die noch übrig bleiben und mit Neid immer noch nicht umgehen können: Übt euch darin. Es bereitet einem eine viel größere innere Ruhe und Zufriedenheit wenn ich einem Porsche-Fahrer zuwinke und ihn als Mensch sehe so wie alle anderen als wenn ich Die Linke wähle.

Bleibt allerdings noch die andere Richtung: Wie sieht mich der Porsche-Fahrer? Das kann ich nicht beantworten. Ich bin kein Porsche-Fahrer.

3 Antworten auf „Innere Ruhe“

Hmm und was ist mit diesen spitzenverdienenden Top-Managern mit ihren Topgehältern die für fast-nichts-tun und firma-in-den-ruin-treiben verdammt viel Geld bekommen? (Gut das sind sicher auch bei vielen nur Klischees. Die, bei denen es also nicht gilt, die sind hier nicht gemeint.) Ich will nicht unbedingt die Linke verteidigen, aber es gibt eben solche und solche Leute.. und wenn jemand das Geld nicht verdient hat weil er kaum arbeitet und aber unverhältnismäßig viel Geld dafür bekommt.. da verstehe ich, wieso Mancher, der weniger Geld hat, obwohl er mehr arbeitet, neidisch wird und somit die Linke wählt.

Hmm, aber tendentiell machen die Linken irgendwie mehr populistische, bei genauerem Hinsehen unmögliche Versprechen die möglichst toll klingen sollen.
„Fast-nichts-tun“ und „Firma-in-den-Ruin-treiben“, naja. Ich habe in meinem Verwandtenkreis „Manager“, gut, sind keine Spitzenverdiener, aber die arbeiten _wirklich_ viel. Firma lässt sich nicht durch eine Person in den Ruin treiben. Irgendwer bezahlt die Leute, und derjenige, der bezahlt, wird wissen, warum soviel Geld für spezielles Personal ausgegeben wird.

@Addy: Finsterwipf hat da einen ganz wichtigen Punkt erwähnt:

Irgendwer bezahlt die Leute

Irgendwer stellt die Manager ein und vereinbart einen Arbeitsvertrag. Wenn in diesem Vertrag drinnen steht, dass jemand aus unserer Sicht Unsummen an Geld für seine Tätigkeit bekommt, egal ob sie nachher zielführend war oder nicht, dann ist das halt so. Derjenige, der den Manager einstellt, ist bereit so viel Geld zu bezahlen. Wenn ein Manager dann einen Betrieb ruiniert und er dann noch eine gigantische Abfindung bekommt, dann war es der Fehler des Arbeitgebers, also desjenigen, der den Manager eingestellt hat, dass er sich zu so einem bescheuerten Arbeitsvertrag hinreißen hat lassen.
Und zum Punkt Arbeitsmenge: ich denke nicht, dass sie täglich auf der faulen Haut liegen. Viel mehr vermute ich, dass sie nichtmal am Sonntag ruhen. Deswegen legen viele Manager wohl auch Wert darauf bei Geschäftsreisen in den nobelsten Hotels unterzukommen, da sie die wenigen Stunden (oder Minuten) am Tag an denen sie sich entspannen können, auch wirklich nutzen wollen. Im Endeffekt kommt das Thema doch zur Frage, was eigentlich Glück ist, wenn ihr mich fragt.

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