Mir ist letztens aufgefallen, dass viele Leute überhaupt keine Vorstellung von der Sonne und ihrer Zukunft haben. Als LEGO-spielendes Kind bekommt man bestimmte Dinge im Laufe seiner Jugend mit, so zum Beispiel auch, dass die Sonne in grober Näherung eine Kugel aus Wasserstoff ist. Im Laufe der Zeit verbrennt der Wasserstoff und lässt dadurch Sonnenlicht entstehen. Notgedrungen wird dieser irgendwann verbraucht sein. Um es bildlich zu sagen: die Sonne ist irgendwann weg. Ich dachte immer, dass alle Erste-Welt-Kinder solche Dinge erfahren würden, notgedrungen oder freiwillig, selbst wenn sie später Germanistik studieren. Aber anscheinend ist dies nicht der Fall. Deswegen ein bisschen Aufklärung:
Unsere Sonne ist 4,6 Milliarden Jahre alt. Nach noch einmal dieser Zeitspanne wird es für uns hier auf der Erde dann kritisch, da sie sich zu einem sog. roten Riesen aufblähen wird. Die Erde wird dabei so nahe an ihrer Oberfläche sein, dass sie durch Lavawellen (vergleichbar mit Wasserwellen im Meer) verschluckt wird.
Eigentlich verschwindet die Sonne nicht wirklich, aber sie wird sich derart verändern, dass ein Leben auf der Erde unmöglich sein wird.
In der Hoffnung, dass jetzt ein paar Leute ihre Vorstellungskraft auf mehr als 10km ausdehnen. Wie viele Katzen befinden sich wohl in diesem Radius? Oder Laubblätter? Wie viele Menschengenerationen sind 5 Milliarden Jahre? Das sind Dinge, die man sich mindestens alle 30 Tage fragen sollte.
8 Antworten auf „Sonne“
Ich denke wirklich mindestens alle 30 Tage darüber nach, wieviele Katzen im Umkreis von 10km sind ;_;
Als mein Beitrag zur Ausdehnung der Vorstellungskraft anderer Leute möchte ich auch nochmal besonders betonen wie außerordentlich unglaublich der scheinbar unspektakuläre Prozess der Verbrennung von Wasserstoff in der Sonne abläuft. Die Oberflächentemperatur der Sonne ist nämlich keineswegs konstant, im Gegenteil schwankt sie zwischen ca 5700K und ca 550K. Die markante warmweiße Farbe des Lichts, das die Erde tagsüber erreicht, ist maßgeblich von dieser hohen maximalen Temperatur abhängig, während die Sonne nachts so stark abkühlt, dass kein sichtbares Licht abgegeben wird. -> Es wird dunkel, und wir können besser schlafen.
Über diesem periodischen Prozess, dessen Periodendauer ca 24 Stunden beträgt und vom Fusionsselbstdämpfungs-Effekt hervorgerufen wird, liegt ein zweiter mit einer Dauer von 365 Tagen, in dessen Verlauf das Verhältnis von Kaltzeiten und Warmzeiten oszilliert. -> Sommer und Winter.
Man sollte sich wirklich gelegentlich mal Gedanken machen, warum wir eigentlich hier so leben können wie wir können und was die Ursachen dafür sind, sowie welch unglaublichen Zufällen diese Existenz unterliegt.
Sehr informativ, der Eintrag. Der Kommentar von Raoul auch.
Und wieder haben hunderte von Bloglesern etwas dazu gelernt ^_^
Vielen Dank euch beiden!
Raouls Anmerkung ist völlig korrekt, denn nach neusten Erkenntnissen ist die Erde tatsächlich eine Scheibe – eine Kugel ist einfach zu abstrakt!
Ich frage mich irgendwie ob du den Blogbeitrag ernst meinst :D
Eigentlich schon. Warum zweifelst du?
Weil du ganz ordentlich austeilst z.B. gegen Germanistik-Studierende, und ich denke, dass du wie auch jeder andere weiß, dass es essentielleres also lebensnotwendigeres Wissen als das Wissen über die Sonne gibt ;)
Außerdem finde ich die Vorstellung dass du dich jeden Monat mindestens einmal fragst wieviele Laubblätter in deiner Umgebung sind lustig :D Immer diese abgedrehten Physiker :P
o.o Also ich habe es nur so verstanden, dass eben auch Leute, die nichts in die Richtung von Physik oder Chemie studieren, ein Paar Details über die Sonne wissen sollten, da sie eigentlich als „Allgemeinwissen“ vorausgesetzt werden können…
Und man kann fast immer sagen, dass es lebensnotwendigeres Wissen gibt.. aber dann macht das Leben doch keinen Spaß mehr, wenn man immer nur auf das Überleben hinarbeitet :p