Ich bin gerade über eine Diskussion gestolpert, in der eine Schülerin Hilfe zu der Frage sucht, ob ihr Lehrer Grenzen überschritten haben könnte, weil er folgnde Dinge getan hat:
- Sie ohne ausreichende Rechtfertigung umgesetzt
- Sie in scherzhaften Beispielen im Unterricht erwähnt
- Ihr auf den Rücken gefasst
Aus dem Text geht dann hervor, dass sie vermutet, er mag sie, und daher ist ihr aufgefallen, dass sie „wirklich ein Problem hat“.
Ich habe angefangen, einen Post zu verfassen, und habe echte Schwierigkeiten, ihn so zu formulieren, dass er nicht nach „Habt ihr alle einen an der Waffel?“ klingt. Also portiere ich den Kernpunkt hierher.
Diese Diskussion ist bezeichnend dafür, warum ich nicht Lehrer werde. Lehrer bedeutet hierzulande ungefähr „der Depp an der Tafel“. Wenn ein Lehrer eine Entscheidung trifft, ist diese sofort auf juristische Korrektheit zu überprüfen. Wenn ein Lehrer einen Witz macht, fehlt nur die gerechte Strafe für seine sadistischen Anspielungen. Wenn der Lehrer eine Schülerin mag, ist anzunehmen, dass er unmittelbare sexuelle Ansichten hat.
Gut, das sind aber nur die naseweisen Schüler? Nein. Das ist das wirklich hässliche. Es gibt all dies, die Vorurteile sind zu oft gerechtfertigt. Viele Lehrer, die ich in meinem Leben hatte, könnten auch einer Irrenanstalt entlaufen sein. Unsere Schulen sind ein System minderer Qualität, das Tugenden wie Vernunft, Respekt und Weisheit weder bei Schülern noch bei Lehrern besonders belohnt. Nur die totalen Ausrutscher werden korrigiert, der Rest schwimmt in der Suppe.
Da kann und will ich mich einfach nicht dazugesellen. Ich musste das ohnehin schon 13 Jahre lang unter Zwang ertragen. Wenn sich nicht etwas fundamental an der Organisation der Schulen ändert, wird dese Suppe auch Suppe bleiben, maximal vielleicht mit anderem Geschmack. (Suppenfreunde mögen mir das suppenbeleidigende Analogon verzeihen.)